Ärzte sollen Durchblutungsstörung der Beine ernster nehmen

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine ernstzunehmende Erkrankung der Beine

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
27. April 2007

Schon der volkstümliche Begriff für die Durchblutungsstörung der Beine, "Schaufensterkrankheit", drückt eine Spur Harmlosigkeit aus. Der Begriff steht für eine schlechte Blutversorgung in den Beinen, die beim Gehen Schmerzen bereitet, so dass die Betroffenen oft stehen bleiben müssen. Zwar nennen Ärzte die Erkrankung gewichtig "periphere arterielle Verschlusskrankheit" (PAVK), so recht ernst nehmen sie diese oft trotzdem nicht, beklagt Professor Curt Diehm, Chefarzt am Klinikum Karlsbad-Langensteinbach und Hochschullehrer an der Universität Heidelberg.

Lebenserwartung ist durch PAVK beeinträchtigt

"Die PAVK wird unterschätzt, unterdiagnostiziert und unterbehandelt", sagt er im Interview mit der Apotheken Umschau. Im Schnitt ist die Lebenserwartung von PAVK-Patienten um zehn Jahre verkürzt, denn meistens sind nicht nur die Beine betroffen, sondern auch Herz- und Hirngefäße.

Frühzeitige Erkennung ist wichtig

Diehm empfiehlt Hausärzten, die Bestimmung des "Knöchel-Arm-Index" zu lernen, mit der die Erkrankung frühzeitig erkannt und damit behandelt werden kann. "Der Charme dieser Methode ist, dass sie einfach zu erlernen, unblutig und beliebig oft wiederholbar ist", sagt Diehm. Sie ist aber keine Kassenleistung. Nur ein Prozent aller Hausärzte nutzen sie. Diehm setzt sich dafür ein, dass die Kassen sie zukünftig bezahlen.