Degenerative Ataxie lindern - Kinder reagieren positiv auf körpergesteuerte Videospiele

Von Cornelia Scherpe
9. November 2012

Oft wird in den Medien das Thema Videospiele sehr kontrovers diskutiert. Kinder werden durch zu häufiges Spielen aggressiv und es mangelt ihnen an sozialen Fähigkeiten.

Nun hat eine Studie aber auch gezeigt, welchen großen Nutzen die Spiele haben können. Analysiert wurden diverse Sportspiele, bei denen man Arme und Beine nutzt, um das Spiel zu steuern. Diese wurden mit der degenerativen Ataxie in Zusammenhang gesetzt.

Ataxie ist ein Oberbegriff für alle Krankheiten, die das Bewegen beim Menschen stören. Patienten haben also einen Mangel an Koordination und müssen bewusst über Bewegungsabläufe nachdenken. Schuld daran ist ein Defekt in ihrem Kleinhirn.

Die degenerative Ataxie beginnt meist im Kindesalter und wird mit den Jahren immer schlimmer. Zehn Patienten dieses Leidens konnten Forscher in einer Studie helfen, indem man die Kinder zwei Wochen lang mit den Videospielen vertraut machte. Danach sollten sie weitere sechs Wochen allein zuhause trainieren. Die Bewegungsfähigkeit verbesserte sich stark und da die Probanden Spaß an den Übungen hatten, waren sie auch mit entsprechender Motivation bei der Sache.

Es entstand eine Aufwärtsspirale, denn je mehr die Kinder merkten, dass ihre Koordination beim Bewegen besser wurde, desto mehr Freude hatten sie.

Bereits im Jahre 2009 konnten Forscher zeigen, wie stark gezieltes Koordinationstraining das Leiden abmildern kann, doch damals wurde auch deutlich, dass Therapien in diese Richtung oft fehl schlugen, da den meist sehr jungen Patienten einfach die Freude am Training fehlt und sie dadurch nur halbherzig mitmachen.

Körpergesteuerte Videospiele scheinen nun die perfekte Alternative.