Die Bewegungsstörung Dystonie könnte mit Botox behandelt werden

Nervengift kann bei unkontrollierten Zuckungen Linderung verschaffen

Von Cornelia Scherpe
20. April 2011

Dystonie ist eine Krankheit, bei der unser Bewegungsapparat betroffen ist. Durch falsch geleitete Impulse werden die Nerven in verschiedenen Gliedmaßen dazu gebracht, sich ohne bewusste Entscheidung des Menschen zu bewegen. Von diesen unwillkührlichen Zuckungen sind hierzulande etwa 160.000 betroffen.

Nervengift als Heilmethode?

Aktuelle Forschungen hoffen den Erkrankten mit Botox helfen zu können. Das Nervengift, das man sonst aus der Schönheitschirurgie kennt, könnte so einen wirklichen medizinischen Nutzen haben. Man hofft, dass man es den Erkrankten spritzen kann, damit die unwillkürlichen Nervenimpulse gestoppt werden.

Wirkung von Botox

Das Botulinumtoxin schwächt jeden Muskel, in den es gespritzt wird. Ein geschwächter Muskel empfängt zwar noch die Signale des Gehirns, kann aber die schwächeren davon nicht umsetzen. Das Nervengift behebt damit zwar nicht die Fehlschaltung in den Nervenzellen unseres Hirns, aber die Weiterleitung der falschen Bewegungsbefehle findet ein Ende und die Patienten leiden deutlich weniger unter Zuckungen.

Einziger Nachteil: Unser Körper entwickelt mit der Zeit Antikörper gegen das bakterielle Gift, was die Wirkung beenden kann.