Bewegungsmangel - Ursachen und Behandlung

Der Bewegungsmangel kann sowohl ein Symptom als auch die Ursache einer Vielzahl von Erkrankungen sein. Die Behandlung richtet sich nach der Form des bestehenden Bewegungsmangels.

Von Claudia Haut

Ursachen

Zum einen leiden Menschen unter Bewegungsmangel, die sich nicht aufraffen können, sich körperlich zu bewegen. Sie

Diese Form des Bewegungsmangels zieht viele Krankheiten nach sich, wie zum Beispiel

All diese Krankheiten können lebensgefährlich sein.

Erkrankungen

Bewegungsmangel kann jedoch auch körperliche Ursachen haben. Patienten, die unter einer Arthrose leiden, können zum Beispiel das Knie nicht mehr richtig bewegen. Gleiches gilt auch für Betroffene mit einem Bandscheibenvorfall. Diese haben oftmals bei jeder Bewegung Schmerzen.

Patienten, die unter Osteoporose (Knochenschwund) leiden, können sich irgendwann nicht mehr richtig bewegen, da sich ihre Knochen aufgrund der Krankheit verformt haben. Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, können ebenfalls unter einem Bewegungsmangel leiden, da sie sich aufgrund ihrer Krankheit nicht mehr vollständig bewegen können.

Folgen

Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. So gilt sie als Risikofaktor für schwere Krankheiten wie

Für rund 10 Prozent aller Todesfälle auf der Welt wird Bewegungsmangel verantwortlich gemacht. Darüber hinaus kann es zu Bandscheibenbeschwerden, Arthrose und Osteoporose (Knochenschwund) kommen. Des Weiteren steigt aufgrund der schlechteren Motorik die Verletzungsgefahr.

Wann zum Arzt?

Treten Probleme mit dem Herz-Kreislaufsystem, der Verdauung oder dem Stoffwechsel auf, kann dies eine Folge von Bewegungsmangel sein. Außerdem legt der Betroffene an Gewicht zu und und leidet oftmals unter Durchblutungsstörungen.

Sogar die Psyche wird nicht selten durch die mangelnde Bewegung beeinträchtigt. In solchen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden, der in der Lage ist, einen Bewegungsmangel festzustellen.

Diagnose

Im schlimmsten Fall führt der Bewegungsmangel zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sodass die Hilfe eines Arztes benötigt wird.

Untersuchungen durch den Arzt

Einen Bewegungsmangel kann der Mediziner rasch feststellen. Mitunter erfolgt auch ein Belastungs-EKG. Außerdem muss der Arzt abklären, ob womöglich bestimmte Erkrankungen für die mangelnde Bewegung verantwortlich sind.

Der Mediziner berät nach erfolgter Diagnose mit dem Patienten, welche Maßnahmen sich am besten gegen den Bewegungsmangel eignen.

Behandlung

Wenn der Bewegungsmangel durch eine Krankheit bedingt ist, richtet sich die Behandlung nach der jeweiligen Erkrankung. Teilweise können abschwellende Medikamente in Form von Tabletten oder als Spritze helfen, das Gelenk oder die Extremität wieder beweglicher zu machen. In einigen Fällen ist jedoch auch eine Operation notwendig, um die Bewegungsfähigkeit wieder herzustellen.

Ist ein Gelenk verschlissen, kann zum Beispiel eine künstliche Endoprothese eingesetzt werden, damit der Patient seine Extremität wieder bewegen kann. Auch eine Physiotherapie wird im Rahmen der Behandlung des durch eine Krankheit verursachten Bewegungsmangels eingesetzt. Der Physiotherapeut führt gezielte Bewegungsübungen mit dem Patienten durch, um die volle Funktionsfähigkeit des Gelenkes wieder herzustellen.

Selbsttherapie

Die beste Selbsttherapie für ansonsten gesunde Menschen bei Bewegungsmangel ist, sich mehr zu bewegen. So wird empfohlen, in der Woche mindestens viermal 30 Minuten lang aktiv zu sein.

Dabei kann es sich auch um Spaziergänge handeln. Mit etwas Geschick lässt sich die zusätzliche Bewegung in das Alltagsleben integrieren.

Aber auch sportliche Betätigungen sind ein gutes Mittel gegen mangelnde Bewegung. Als gut geeignet gelten Joggen und Radfahren. Ebenso kann der regelmäßige Besuch eines Fitnessstudios Abhilfe schaffen.

Wichtig ist, dass die ausführende Person auch Freude für die Bewegung empfindet. Wer sich längere Zeit nicht bewegt hat, sollte allerdings vorsichtig mit den Bewegungsübungen beginnen und sich langsam an sie gewöhnen, damit er nicht gleich wieder seine Motivation einbüßt.

Leidet man aufgrund einer Krankheit unter Bewegungsmangel, ist es ratsam, zuvor einen Arzt zu befragen, welche Art von Bewegung am besten ist. So gibt es Sportarten, die sich bei bestimmten Krankheiten besser eignen als andere.

Ebenfalls sinnvoll kann eine Physiotherapie sein. Besteht erhebliches Übergewicht, ist es zudem ratsam, die Ernährung umzustellen.

Vorbeugung

Um Bewegungsmangel vorzubeugen, reichen oft schon kleinere Maßnahmen aus.

  • So kann zum Beispiel die Treppe anstelle des Fahrstuhls benutzt werden.
  • Kleinere Strecken lassen sich auch zu Fuß bewältigen anstatt mit dem Auto.
  • Auch Sportarten wie Joggen, Schwimmen oder Aerobic sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, Bewegungsmangel vorzubeugen.

Wer Bewegung schon seit seiner Kindheit nicht gewöhnt ist, findet Rat bei den Krankenkassen und verschiedenen Selbsthilfegruppen.

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