Der Hustenreiz durch die Einnahme von ACE-Hemmer kann nützlich sein

Von Cornelia Scherpe
10. August 2012

Viele Patienten erleben bei der Einnahme von ACE-Hemmern diverse Nebenwirkungen. Eine davon ist das Entwickeln eines Hustenreizes. Zwischen fünf und 35 Prozent der Patienten beschreiben dieses Problem und fühlen sich zum Teil stark dadurch gestört. Doch dieser chronische Husten muss nicht unbedingt negativ sein, wie nun Forscher belegen. Was den Patienten subjektiv stört, ist für die Lunge ein Schutz.

In einer Metaanalyse sah man sich die Daten aus 37 Studien zum Thema an. Hier hatten viele Senioren als direkte Reaktion auf die ACE-Hemmer den Husten bekommen. Doch genau dieser ließ auch ihre individuelle Gefahr für eine Lungenentzündung nach unten gehen. Offenbar ist das Husten also keine lästige Nebenwirkung, sondern ein positiver Aspekt.

Schleim samt Erreger hat es deutlich schwerer, in den Bronchien und den Atemwegen zu siedeln und somit sinkt auch das Risiko für Entzündungen. Allgemein sank die Gefahr für diese Patienten im Vergleich zu einer gleichaltrigen Kontrollgruppe um ganze 34 Prozent. Dabei war auffällig, dass die Schutzwirkung genau dann am höchsten war, wenn ein Patient behandelt wurde, der einen Schlaganfall erlitten hatte, oder wegen Herzinsuffizienz in Behandlung war. Warum genau diese Gruppen am meisten profitieren, ist nicht ganz klar. Die Forscher gehen aber davon aus, dass Lungenentzündungen und Herzleiden oft zusammen wirken. Dies sieht man daran, dass viele Patienten mit einer Lungenentzündung am Ende an einem Herzleiden versterben.