Wie stark die Wechseljahre Frauen belasten ist kulturabhängig

Menopause: Die soziale Komponente ist entscheidend

Von Cornelia Scherpe
19. Mai 2010

Das Klimakterium, im Volksmund Wechseljahre genannt, betrifft jede Frau. In einem Alter meist zwischen 45 und 60 Jahren beginnt der weibliche Körper immer weniger Östrogen zu produzieren. Dieses Hormon ist für die Fruchtbarkeit wichtig. Nimmt der Östrogenspiegel im Blut ab, werden die Menstruationszyklen seltener, bis sie schließlich ausbleiben. Man spricht von der Menopause.

Die Rolle des sozialen Umfelds

Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass die in den Wechseljahren auftretenden Beschwerden wie Reizbarkeit, Angstzustände und Depressionen psychische Folgen des Hormonchaos im Körper sind. Neue Studien widerlegen dies aber. Während circa 10 Prozent der deutschen Frauen während der Wechseljahre Beschwerden haben, merken türkische Einwanderinnen viel öfter Probleme an. Frauen aus Asien kennen diese psychischen Nebenwirkungen weniger.

Ärzte kommen daher mehr und mehr zu dem Schluss, dass die hormonelle Umstellung zwar ein Fakt ist, die psychische Verfassung der Frauen aber nur bedingt damit zu tun haben muss. Entscheidend für die Stärke der Probleme scheint das soziale Umfeld zu sein. Mütter, deren Kinder schon flügge geworden sind, leiden stärker als andere Frauen. Dazu kommt: Wer einen Beruf hat, der ihn erfüllt, hat oft weniger Probleme mit der neuen Lebensphase.