Frühe Wechseljahre führen offenbar auch zu schnellerem geistigen Abbau

Von Cornelia Scherpe
13. Mai 2014

Allgemein geht man davon aus, dass eine Frau mit circa 50 Jahren in der Menopause ist. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Wechseljahre deutlich früher anfangen. Dies hängt in manchen Fällen mit der Therapie von Krebsleiden zusammen, kann jedoch auch genetisch bedingt sein.

Haben frühe Wechseljahre Auswirkungen auf die kognitiven Leistungen?

Eine Studie wollte nun wissen, ob der frühe Beginn der Wechseljahre sich negativ auf die geistige Fitness der Frauen auswirkt. Dafür arbeitete man mit den Daten einer alten Untersuchung, bei der tausende Senioren regelmäßig untersucht worden waren. Neben medizinisches Checkups gehörten auch Tests zur Kognition dazu. Von diesen Senioren nahm die aktuelle Studie 4.868 Frauen, die eine exakte Angabe zum Beginn ihrer Wechseljahre machen konnten. Tatsächlich hatte bei einer von acht Frauen die Menopause bereits um das 45. Lebensjahr eingesetzt.

Entsprechend bildete man zwei Gruppen und betrachtete dann, ob sich die durchschnittliche kognitive Leistung bei den Gruppen unterschied. Dies war der Fall. Frauen, die früh mit den Wechseljahren konfrontiert gewesen waren, zeigten mit 65 Jahren eine schlechtere Sprachkompetenz. Diese war im direkten Vergleich zu der zweiten Gruppe um 40 Prozent verringert. Auch das Gedächtnis hatte offenbar schneller abgebaut. Die Fähigkeit, sich Dinge zu merken, war 2-fach so häufig schlechter geworden.

Auswirkungen der Hormonersatztherapie

Ein weiterer Test hatte auf das Reaktionsvermögen abgezielt. Auch hier war die Schnelligkeit deutlich vermindert, wenn die Menopause früh begonnen hatte. Der Unterschied lag bei 35 Prozent. Die Studie konnte zudem eine Aussage zur Hormonersatztherapie machen, da rund ein Fünftel der Teilnehmerinnen die künstlichen Hormone genommen hatte. Die positiven Auswirkungen auf die geistige Leistungskraft im Alter blieb dabei beschränkt. Zwar war die Merkfähigkeit im Vergleich zu Frauen ohne Hormonersatztherapie etwas größer, dafür die Sprachkompetenz kleiner.