Wenn der Mann immer wieder zu früh kommt: Vorzeitiger Samenerguss belastet die Beziehung

Wenn ein Mann unter vorzeitigem Samenerguss leidet, sollte er dies unbedingt mit seinem Arzt besprechen

Von Nicole Freialdenhoven
5. Mai 2015

Obwohl bis zu einem Drittel der Männer ab und zu darunter leiden, gilt der vorzeitige Samenerguss noch immer als Tabuthema. Experten schätzen, dass jeder siebte Mann sogar regelmäßig zu früh kommt. In der kalten Sprache der Medizin ist von einer klinischen Störung die Rede, wenn zwischen dem ersten Eindringen in die weibliche Vagina und dem Samenerguss weniger als eine Minute vergeht und dies mindestens 75 Prozent des Geschlechtsverkehrs über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten hinweg betrifft.

Viele Männer leiden so stark unter dieser Störung, dass sie sexuellen Kontakt ganz meiden - und damit auch bei der Partnerin für Frust sorgen. Kommt es dann doch zum Sex, fühlt sich der Mann so unter Druck gesetzt, dass es erst recht nicht klappt - ein Teufelkreis.

Gegen das Problem kann oft etwas getan werden

Mediziner empfehlen daher, bei Ejaculatio Praecox ärztliche Hilfe zu suchen und das Problem nicht verschämt zu verschweigen. In den letzten Jahren konnte die Forschung immer mehr körperliche Ursachen für den vorzeitigen Samenerguss finden - und diese können behandelt werden.

So steckt häufig ein gestörter Serotoninhaushalt hinter dem Problem, der mit der Gabe eines Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmers (SSRI) korrigiert werden kann. Bestimmte Medikamente wie Citalopram und Reboxetin können als Nebenwirkung zu Potenzstörungen führen und auch Erkrankungen der Schilddrüse oder der Prostata wurden schon als Schuldige ausgemacht.

Doch selbst wenn es sich um ein psychisches Problem handelt, ist ein Gespräch mit dem Arzt immer sinnvoller als Schweigen oder die Suche nach "Lösungen" im Internet.