Revolution in der Verhütung? Forscher entwickeln Chip für Frauen

Von Cornelia Scherpe
21. August 2014

Besteht aktuell kein Kinderwunsch, müssen Paare sich über die passende Verhütung einigen.

Wer regelmäßig Sex mit verschiedenen Menschen hat, sollte immer auf Kondome zurückgreifen, doch in einer festen Partnerschaft verzichten viele darauf. Für sie stehen neben natürlicher Verhütung weitere Alternativen wie Pille, Spirale oder Pflaster zur Verfügung. All diese Methoden haben ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Chip enthält die gleichen künstlichen Hormone wie die Pille

In wenigen Jahren könnte eine weitere Alternative hinzukommen und zu einer Revolution in der Verhütung führen. Forscher haben einen kleinen Chip entwickelt, der bei Frauen direkt unter die Haut gepflanzt wird. Das Verfahren ist schonend und kann in einer kurzen OP unter örtlicher Betäubung erfolgen.

Der Chip enthält mehrere Kammern, in denen jeweils die gleiche Menge an Progestinen enthalten. Diese künstlichen Hormone lassen sich auch in den Anti-Baby-Pillen finden und sind dem natürlichen Gelbkörperhormon nachempfunden. Durch die Vergabe wird dem Körper eine Schwangerschaft vorgetäuscht und die Frau ist in dieser Zeit unfruchtbar.

Vorteile der neuen Verhütungsmethode

Der eingepflanzte Chip nun soll das tägliche Schlucken der Pille oder die unregelmäßig abgegebene Hormonmenge von Pflaster und Co. hinfällig machen. Er arbeitet über Funk und kann mit einer Fernbedienung gesteuert werden. So wird bei einer Aktivierung des Chips regelmäßig exakt die gleiche Hormonmenge in den Körper abgegeben und das bis zu 16 Jahren lang. Durch eine Deaktivierung kann eine Frau aktiv entscheiden, wann sie schwanger werden möchte. Dafür muss der Chip dann auch nicht entfernt werden.

Weitere Studien geplant

Erste Versuche mit Freiwilligen sind für 2016 geplant. In den Handel könnte die neue Verhütungsmethode dann frühestens 2018 kommen, falls in den Studien alles reibungslos funktioniert. Bisher besteht jedoch noch eine Sicherheitslücke bei der Funkübertragen. Da das Signal nicht verschlüsselt ist, könnte jemand ohne Fernbedienung den Chip steuern und ihn so ohne Wissen der Frau ein- oder ausschalten.