Schmerzen beim Sex haben häufig psychische Auslöser

Verkrampfungen in Beckenboden und Vaginalmuskulatur aufgrund von psychischen Problemen

Von Laura Busch
31. Dezember 2009

Beschwerden und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr haben in den meisten Fällen keine körperlichen Ursachen wie Missbildungen oder Operationen. Wie der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) in München erklärte, sei es in der Regel so, dass es bei Frauen, die Schmerzen beim Sex haben, zu einer psychisch bedingten Verengung der Scheide durch Krämpfe in der Beckenbodenmuskulatur und eines Teils der Vaginalmuskulatur komme.

Wenn der Penis in solchen Fällen überhaupt eindringen kann, sei dies für die Frau extrem unangenehm. "Die Anspannung macht Geschlechtsverkehr meist unmöglich", so BVF-Präsident Christian Albring. Die Gründe sind so vielfältig wie die Erfahrungen, die Frauen mit Sex machen können. "Meist handelt es sich um eine Art psychischen Abwehrreflex, der beispielsweise auf eine bestehende Sexualangst, Kindheitserlebnisse oder unbewältigte Konflikte in der Partnerschaft zurückgeht", erklärt Albring.

Aber nicht nur psychische Probleme, sondern einfach nur eine aktuelle Lebenskrise, ein hohes Maß an Stress oder Streit mit dem Partner können Verkrampfungen auslösen. Betroffene sollten das offene Gespräch mit ihren Gynäkologen suchen. Unter Umständen kann auch eine Therapie helfen.