Transidentität: Wenn schon Kinder merken, dass sie im falschen Körper stecken

Von Nicole Freialdenhoven
27. Juni 2013

Bis heute ist meistens von Transsexualität die Rede, wenn es um Menschen geht, die sich dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen. Experten meinen dagegen, dass der Begriff Transidentität zutreffender ist, denn Kinder merken häufig schon früh, dass sie im falschen Körper geboren wurden.

Manche wechseln schon in der Grundschule das Geschlecht, lassen sich mit einem neuen Namen ansprechen und verändern sich auch äußerlich, zum Beispiel mit neuen Frisuren und anderer Kleidung. Mit Sexualität haben sie in diesem Alter jedoch noch gar nichts zu tun.

Mit der Operation lassen sich die meisten ohnehin viel Zeit: Auch wenn das Bundesverfassungsgericht vor einigen Jahren entschied, dass eine gesetzliche Altersgrenze von 18 Jahren unzulässig sei, warten die meisten Transsexuellen freiwillig bis zur Volljährigkeit, ehe sie den entscheidenden Eingriff vornehmen ließen.

Mädchen, die als Jungen geboren wurden, nehmen jedoch ab der Pubertät Medikamente, die den Stimmbruch verhindern. Später sollen weibliche Hormone für Kurven sorgen.

Ausnahmen gibt es natürlich auch: Die Sängerin Kim Petras, die als Junge geboren wurde, ließ sich bereits mit 16 Jahren operieren. Sie habe von Kind an gewusst, dass sie ein Mädchen war - auch als sie noch Tim hieß. Die Operation sei für sie eine große Erleichterung gewesen.