Tabu-Thema Sterilisation: Nur fünf Prozent der Männer entscheiden sich für eine Vasektomie

Von Nicole Freialdenhoven
27. Juli 2012

Einmal durchgeführt, ist sie nicht mehr rückgängig zu machen: Die männliche Sterilisation, in der Fachsprache Vasektomie genannt. In einem kleinen operativen Eingriff werden dabei die Samenleiter durchtrennt, so dass die Samenflüssigkeit keine Spermien mehr enthält. Auf die männliche Lust und die Erektionsfähigkeit hat der Eingriff keinen Einfluss.

Doch obwohl die Vasektomie als sicherste Art der Empfängnisverhütung gilt, haben sich bislang nur fünf Prozent der deutschen Männer für diesen Eingriff entschieden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Einmal erfolgt, ist eine Sterilisation kaum noch rückgängig zu machen und kaum ein Mann will sich auf eine dauerhafte Unfruchtbarkeit einlassen. Schließlich kann es durch Scheidungen oder Todesfälle immer noch die Möglichkeit zu einer neuen Ehe und einem erneuten Kinderwunsch geben.

Wer sich jedoch zu dem Schritt entschlossen hat, bereut ihn in den seltensten Fällen: Einer Studie zufolge gaben viele sterilisierte Männer sogar an, ihr Sexleben habe sich verbessert, weil die unterschwellige Angst vor ungewollten Schwangerschaften keine Rolle mehr spielt und sie ihre Lust freier ausleben können.