Wie Spermien sich bewegen: Molekularer Schalter entdeckt

Spermien werden alkalisch gemacht und somit zur Bewegung aktiviert

Von Laura Busch
18. Februar 2010

Wissenschaftler haben den Mechanismus entschlüsselt, der Spermien dazu anregt, sich in der Scheide auf das Ei zuzubewegen. Schon länger ist bekannt, dass Spermien ein alkalisches Klima mit einem hohen pH-Wert brauchen, damit sie aktiviert werden. Im männlichen Hoden herrschen solche Bedingungen nicht vor, so dass die Spermien dort ruhen. Was aber genau passiert, wenn Spermien in der Vagina plötzlich gute Bedingungen vorfinden, war bisher nicht klar.

Ausströmung positiv geladener Protonen macht Spermien alkalisch

Forscher entdecken jetzt Poren auf der Oberfläche der Spermiengeißeln, durch die in alkalischem Umfeld positiv geladene Protonen ausströmen. Die Spermien werden auf diese Weise dann selbst alkalisch und es setzt sich eine Kette von biochemischen Prozessen in Gang, die dafür sorgen, dass die Samenzellen schwimmen. Unter anderen Bedingungen öffnet sich dieser molekularen Kippschalter hingegen nicht.

"Man kann die Spermienzellen mit Ballons vergleichen, die mit Protonen vollgepumpt sind", so Yuriy Kirichok von der University of California.

Da den Wissenschaftler jetzt das Molekül bekannt ist, das für die Prozesse verantwortlich ist, die zur Befruchtung einer Eizelle führen, hoffen sie, mit diesen Erkenntnissen nur bedingt fruchtbaren Männern besser helfen zu können.