Verhalten der Spermien erforscht: Variable Schwimmtechniken führen zum Erfolg

Von Nicole Freialdenhoven
15. September 2014

Bislang gingen Wissenschaftler davon aus, dass der Erfolg der Spermien bei der Befruchtung lediglich davon abhinge, ob sie schnelle oder langsame Schwimmer sind. Nun befasste sich ein deutsch-amerikanisches Forscherteam an der Universitätsklinik Essen konkreter mit den Schwimmtechniken der Spermien um herauszufinden, warum von den Millionen Spermien stets nur einige hundert ihr Ziel - die weibliche Eizelle - erreichen.

Rotierende Spermien als "Gewinner"

Dabei stellten sie fest, dass die Spermien nicht nur geradeaus schwimmen, sondern rotieren. Dazu heften sie sich kurz an andere Zellen an und lösen sich wieder. Dabei rotiert der Spermienkopf und wechselt die Schwimmrichtung.

Besonders erfolgreiche Spermien schließen sich zu Gruppen von zwei bis vier Zellen zusammen und erhöhen so ihre Geschwindigkeit zusätzlich. Diese Kombination aus Rotation, Richtungswechseln und Anheften an andere Zellen bestimmt schließlich, wer das Rennen macht.

Sinn der Studie sei es vor allem, konkret den eigentlichen Vorgang der Befruchtung zu erforschen, so die Mediziner. Je besser dieser Vorgang verstanden wird, umso eher könnten Fruchtbarkeitsstörungen behandelt und künstliche Befruchtungen verbessert werden.