Laut einer Studie der Bundesregierung sorgen Sportvereine zu wenig gegen sexuellen Missbrauch vor

Von Melanie Ruch
28. November 2013

Nachdem der Fall eines Mannheimer Jugend-Hockeytrainers bekannt wurde, der sich jahrelang an mehreren Kindern und Jugendlichen seiner Mannschaft vergangen hat, ist der Wunsch nach mehr Sicherheit für Kinder in Sportvereinen laut geworden. Doch einer Studie der Bundesregierung zufolge mangelt es nach wie vor an Präventionsmaßnahmen in deutschen Sportvereinen.

Schutzmaßnahmen nur bei wenigen Vereinen

Die Regierung hatte Fragebögen zur Ermittlung von Schutzmaßnahmen vor Kindesmissbrauch an knapp 12.000 deutsche Sportvereine geschickt. Lediglich 650 Sportvereine schickten die Fragebögen überhaupt beantwortet zurück.

Bei der Auswertung der Fragebögen zeigte sich zudem, dass lediglich ein Drittel der Vereine spezielle Maßnahmen zum Schutz vor Kindesmissbrauch, wie blickgeschützte Räume in Duschen und Umkleiden, ergriffen hat. Die Leitfäden und Empfehlungen von Dachverbänden würden nicht ausreichend umgesetzt. Dabei könnten die Vereine ganz leicht, etwa durch klare Regelungen für Training und Duschen, dem Missbrauch vorbeugen, so die Studienleiter.