Verein "Power-Child": Programm soll Kinder stark gegen sexuelle Übergriffe machen

Von Cornelia Scherpe
25. Juni 2013

Immer wieder werden Jungen und Mädchen Opfer von sexueller Gewalt. Gerade solche Übergriffe sind tragisch und lassen Unverständnis und Wut aufkommen. Eltern und auch Erzieher im Kindergarten sowie Lehrer in den Schulen weisen ihre Schützlinge immer wieder darauf hin, nicht mit Fremden zu gehen.

Doch nicht alle Kinder verstehen das und Vertrauen zu einem nett aussehenden Fremden ist viel zu leicht gewonnen. Außerdem sind es ausgerechnet oft Bekannte und Freunde, die zum Täter werden So kommt es, dass allein hierzulande jährlich ganze 250.000 Kinder sexuelle Gewalt erleiden müssen.

Die in ganz Deutschland aktive Gruppe "Power-Child" kümmert sich seit 2002 gemeinsam mit Eltern, Erziehern und Lehrern darum, dass die Jungen und Mädchen mehr Gefühl für ihre Grenzen bekommen. Unter dem Motto "Wer dich berühren darf, entscheidest du allein!" wird den Kindern im Präventionsprojekt E.R.N.S.T. auf spielerische Weise vermittelt, dass sie für ihre eigenen Interessen eintreten müssen.

Zudem wird den Kindern beigebracht, dass jeder Übergriff böse ist und auf jeden Fall einer Vertrauensperson gesagt werden sollte. Viele Kinder neigen noch immer dazu, sexuelle Gewalt zu verschweigen und sich in sich selbst zurückzuziehen. Dies ist aber die falsche Verhaltensweise, denn dadurch schwächen die Kinder sich selbst und werden noch schneller zum Opfer.

"Power-Child" hilft den Kindern, das Nein-Sagen zu lernen und selbstbewusster zu werden. Viele sexuelle Übergriffe können allein dadurch vermieden werden, dass das betroffene Kind selbstsicher Nein sagt.

Tatsächlich ist es so, dass jeder dritte Übergriff nämlich nicht durch einen deutlich stärkeren Erwachsenen erfolgt, sondern durch Jugendliche, die also selbst noch jung sind. Sie lassen sich dann von stark auftretenden Kindern schnell verunsichern und so auch von ihrer Idee abbringen.