Misshandlung im Kindesalter kann das Erbgut verändern und psychische Störungen verursachen

Von Frank Hertel
13. Januar 2012

Alain Malafosse arbeitet als Wissenschaftler an der Universität Genf in der Schweiz. Er berichtet in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Translational Psychiatry" über eine Studie mit 101 erwachsenen Borderline-Patienten. Borderline ist eine psychische Störung, die zu besonderer Impulsivität führt und für die Betroffenen sehr belastend ist. Malafosse konnte herausfinden, dass ein Großteil der Untersuchten in der Kindheit missbraucht, misshandelt oder vernachlässigt wurde.

Er fand außerdem Veränderungen im Erbgut der Misshandelten, sogenannte epigenetische Veränderungen, sodass er in seinem Artikel daraus den Schluss zieht, dass Misshandlung im Kindesalter zu genetischen Veränderungen führen kann, die im Jugend- oder Erwachsenenalter psychische Störungen nach sich ziehen.