Gerichtsverhandlung gegen Schweizer Sozialpädagogen: Missbrauch in mindestens 21 Fällen

Von Ingrid Neufeld
24. April 2014

Ein Sozialpädagoge in der Schweiz war 2001 bei der Gemeinde Köniz im Kanton Bern als der erste Schulsozialarbeiter eingestellt worden und hatte vom Schweizer Berufsverband der Sozialpädagoginnen (SBVS) sogar eine Auszeichnung erhalten. Auch das Fernsehen war auf ihn aufmerksam geworden und seine Projektarbeit mit Kindern, die an Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden, positiv herausgestellt.

Sein zweites Gesicht

Doch er war ein Mann mit zwei Gesichtern. Im Jahr 2012 zeigte eine Mutter sexuelle Übergriffe durch den Mann auf ihre Kinder an. Daraufhin wurde er in Untersuchungshaft genommen. Es kam heraus, dass er im Zeitraum von 1998 bis 2011 mindestens 21 Jungen missbraucht und deren Fotos im Internet als Pornobilder getauscht hatte. Für die Übergriffe nutzte er seine Privatwohnung, oder Alphütten. Zudem verabreichte er seinen Opfern Alkohol und sogar Marihuana.

Er ist derzeit im vorzeitigen Maßnahmenvollzug und hat die meisten seiner Taten gestanden. Jetzt wird sein Fall vor einem Gericht im Berner Oberland verhandelt.

In der Schweiz gibt es eine Volksinitiative, die dafür ist, pädosexuellen Straftätern lebenslang jegliche Tätigkeit mit Minderjährigen zu verbieten. Darüber soll am 18. Mai abgestimmt werden. Der Schweizer Lehrerverband ist allerdings dagegen, da sie ihm zu weit geht.