Vor 40 Jahren vom Direktor missbraucht - Irische Regierung muss Opfer entschädigen

Von Melanie Ruch
29. Januar 2014

Eine heute 50-jährige Frau aus dem irischen Cork wurde im Jahr 1973 mehrfach von ihrem damaligen Schuldirektor missbraucht. Weil die zuständige Regierungsverwaltung damals nicht auf Beschwerden von Schülern, Lehrern und Eltern reagiert hatte, wurde Irlands Regierung nun vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte dazu verurteilt die Frau zu entschädigen.

Hohes Schmerzensgeld vom irischen Staat

Die Frau war vor den Europäischen Gerichtshof gezogen, weil ihre Klage vor dem Obersten Gericht in Irland keine Wirkung zeigte. Die Richter urteilten damals, dass die Regierung nicht für die sexuellen Übergriffe verantwortlich gemacht werden könnte.

Die Richter des Europäischen Gerichtshof sahen das allerdings anders. Weil der Staat damals nicht reagiert hatte und damit gegen seine Pflicht verstoßen hat, Kinder vor solchen Übergriffen zu schützen, muss die Regierung der Geschädigten nun 30.000 Euro Schmerzensgeld zahlen und ihre Gerichtskosten in Höhe von 85.000 Euro erstatten.