Der Roman "Amok" und der Sadismus

Sadismus ist die Lust, einem anderen Schmerzen zuzufügen. Was das heißt und wie sich das äußert, weiß ich als Hure, die darauf spezialisiert ist, ganz genau. Der Roman von Norbert Gisder (Amok - oder: Die Schatten der Diva) hat mit Sadismus genau so wenig zu tun, wie einige der dümmlichen Kritiken am Autor und seiner Kunst. Der Roman ist eine kleine Sensation in unserer gefühlsarmen Zeit - weil er so voll von Gefühl ist, wie wenige andere. Und das überhaupt nicht schablonenhaft, sondern authentisch, aus den Kenntnissen und Erkenntnissen des Autors heraus, die er über eine Szene gesammelt hat, vor der es ihn offensichtlich gruselt. Wer nun diese Szene kennt, erfährt rasch, dass dort die Gewalt die Störungen der Libido ihrer Mitglieder überdecken soll. Somit sind die Gewaltszenen in Gisders Amok von innerer Notwendigkeit, nicht aber von sadistischer Lust geprägt.

Gut ist natürlich trotzdem, dass dieses Buch auch hier diskutiert wird, denn es ist wirklich wert, diskutiert zu werden. Sehr wert. Empfehlenswert sogar.

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