Sexualität im Islam

Im Islam wird körperliche Liebe, wenn sie im erlaubten Rahmen stattfindet, als positiv angesehen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Ehe.

Von Jens Hirseland

Sofern sexuelle Handlungen nach den göttlichen Regeln der Scharia ausgeübt werden, gelten sie im Islam als positiv. Allerdings sollten sie stets im Rahmen der Ehe geschehen.

  • So stuft man die Ehe als Manifestation des göttlichen Willens ein.
  • Dagegen wird Ehelosigkeit negativ betrachtet.

Moralische Ansichten des Islam

Der Islam, der im 7. Jahrhundert entstand, ist die jüngste der großen fünf Weltreligionen. Mohammed, der Begründer des Islams, wurde in seinen Glaubensauffassungen stark vom Judentum und zum Teil auch vom Christentum beeinflusst. So finden sich im Koran zahlreiche moralische Ansichten, die den jüdisch-christlichen Traditionen ähneln.

Neben dem Koran ist die Scharia, deren Funktion dem jüdischen Talmud ähnelt, die wichtigste moralische Instanz im Islam.

Sexualität im Islam

Im Unterschied zu anderen Religionen handelt es sich beim Islam nicht um eine asketische Glaubensrichtung. So können dort

erfolgen. Lehren über die Lust des Fleisches oder die Erbsünde gibt es dort nicht.

Sündhaftes Verhalten

Dennoch werden bestimmte Handlungen als Sünde eingestuft.

  • So ist es verboten, außerhalb der Ehe Geschlechtsverkehr auszuüben, denn die Ehe ist im Islam der moralische Grundpfeiler für ein gesundes Zusammenleben zwischen Mann und Frau.
  • Des Weiteren müssen die Gläubigen Situationen vermeiden, bei denen eine unerlaubte sexuelle Beziehung entstehen kann. So wird außerehelicher Geschlechtsverkehr sowohl als Gefahr für die Familie als auch für die Gesellschaft angesehen.
  • Auf der anderen Seite darf ein Ehepartner sich dem anderen Partner nicht ohne einen besonderen Grund sexuell verweigern, da eine solche Verweigerung dazu führen kann, dass der zurückgewiesene Partner seinen Sexualtrieb auf verbotene Weise befriedigt. Leidet der Partner jedoch unter einer physischen oder psychischen Beeinträchtigung, muss Verständnis und Geduld aufgebracht werden.

Die Polygamie

Prinzipiell erlaubt im Islam ist Polygamie. So hat ein muslimischer Mann das Recht, sich bis zu vier Ehefrauen zu nehmen.

  • In verschiedenen islamischen Ländern wie der Türkei und Tunesien wurde die Vielehe jedoch verboten.
  • Verbreitet ist sie dagegen in den Staaten am persischen Golf.

Oralverkehr und Analverkehr

Unterschiedliche Auffassungen bestehen im Islam über Oralverkehr und Analverkehr.

  • So ist Oralverkehr nicht ausdrücklich verboten, dennoch lehnen ihn zahlreiche islamische Gelehrte als widernatürlich ab.
  • Unterschiede gibt es auch beim Analverkehr. Während er bei den Schiiten nur verpönt, aber erlaubt ist, ist er bei den Sunniten ausdrücklich verboten.

Homosexualität und Prostitution

Strikt abgelehnt werden Homosexualität und Prostitution.