Sorgt ein niedriger IQ für besseren Sex? Forscher räumen mit dem Mythos auf

Von Cornelia Scherpe
19. Juli 2013

Eine oft benutzte Redewendung geht davon aus, dass dümmere Menschen besser im Bett sind. Während manche diesen Spruch belächeln und andere sich diskriminiert fühlen, wollten Forscher es einfach einmal genau wissen. Sie gingen der Redewendung auf den Grund und führten eine entsprechende Studie durch. Ihr Ergebnis entlarvt den Spruch als einen bloßen Mythos, auf den folglich niemand etwas geben sollte. Zunächst einmal haben Menschen mit geringerem IQ nicht häufiger Sex. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall.

In einer Umfrage wollte man wissen, wer mindestens einmal in der Woche Sex hatte. Dabei kam heraus, dass Erwachsene mit einem Hauptschulabschluss dies nur in 37,6 Prozent der Fälle hatten. Realschüler und Akademiker kamen dagegen auf 62,2 und 59,9 Prozent und sind relativ gleich auf. Auch die Qualität der einzelnen Erlebnisse im Bett hat nichts mit dem IQ zu tun. Was dagegen aber einen enormen Einfluss auf den erlebten Spaß hat, ist die emotionale Intelligenz und die wird ganz unabhängig vom Intellekt ausgebildet.

Hier geht es darum, sich in andere Menschen und auch in sich selbst hinein zu versetzen und Erlebtes mit der angemessenen Emotion zu begreifen. Wer eine hohe emotionale Intelligenz hat, der kann beispielsweise offen mit dem Partner über die eigenen Wünsche beim Sex reden oder lässt ein eigenes kleines Kopfkino beim Verkehr laufen. Bei beiden Geschlechtern steigert dieses Können enorm den Spaß bei Sex und führt auch bei Frauen zu nachweislich besseren Orgasmen.

Wer sich auf diesem Gebiet nicht sicher fühlt, kann sich trösten: Die emotionale Intelligenz ist nur zu rund 40 Prozent in den Genen festgeschrieben. Das bedeutet, dass 60 Prozent von jedem Mensch selbst gestaltet werden und man die Fähigkeiten demnach erlernen kann.