Studie zur Anzahl der Sexpartner: Männer und Frauen geben sehr unterschiedliche Zahlen an

Männer prahlen gerne mit vielen Sexpartnern, Frauen halten die Zahl lieber klein

Von Cornelia Scherpe
16. August 2018

"Ich habe bereits mit über 100 Frauen vor Dir geschlafen." Wenn ein Mann eine solche Aussage trifft, sollte die neue Partnerin sehr vorsichtig sein, denn vermutlich wertet hier ein Mann das eigene Ego stark auf.

Männer geben doppelt so hohe Sexpartnerzahl an wie Frauen

Forscher aus Schottland haben sich angesehen, welche Anzahl Sexualpartner Männer und Frauen angeben und was dahinter steckt. Interessant zunächst: Betrachtet man beide Geschlechter und ermittelt jeweils einen Durchschnittswert, so geben Männer eine doppelt so große Partnerinnenzahl an. Das macht rein statistisch natürlich keinen Sinn, denn solange je eine Frau und ein Mann gemeinsam Sex haben, müsste die Zahl auf beiden Seiten vergleichbar sein.

Prahlen Männer also mit einer größeren Anzahl an Sexpartnerinnen? Das trifft auf manche sicher zu, die Forscher gehen aber davon aus, dass der Großteil der Männer die Anzahl nur schätzt, während Frauen meist ehrlich nachzählen.

Für die Studie waren die Daten der Natsal-3-Untersuchung herangezogen worden. Das Kürzel steht für "National Survey of Sexual Attitudes and Lifestyles" und befragt im Abstand von zehn Jahren in Großbritannien jeweils mehrere Tausend Menschen zu ihrem Sexualverhalten. Die Auswertung der letzten 15.162 befragten 16- bis 74-Jährigen zeigte, dass Männer im Schnitt 14 und Frauen nur sieben Partner angaben.

Männer runden auf, Frauen runden ab

In Deutschland hat zuletzt 2017 eine Bevölkerungsstudie stattgefunden, auch wenn diese deutlich weniger Teilnehmer hatte. Hier gaben Männer zehn und Frauen nur fünf Sexualpartner an. Die deutschen Forscher gehen nicht davon aus, dass Männer schätzen und Frauen zählen, sondern glauben, dass hier der Effekt der sozialen Erwünschtheit eine Rolle spielt. Männer sehen viele Sexpartner als "männlich" an und werten ihr Ego durch ein "Aufrunden" auf. Bei Frauen hingegen sind viele Partner gesellschaftlich weniger anerkannt, weshalb viele eher "abrunden" dürften.