Von wegen antriebslos: Mehr Sex durch Cannabiskonsum

Laut einer Studie haben Kiffer mehr Sex

Von Cornelia Scherpe
17. November 2017

Zum Thema Nikotinkonsum und der Lust auf Sex gibt es bereits einige Studien, die zeigen, dass Raucher eher seltener Sex haben. Doch wie sieht es beim Cannabiskonsum aus? Da Kiffer als ruhig und oft nahezu antriebslos gelten, würde der Gedanke einer ebenfalls verminderten Sexhäufigkeit naheliegen. Doch eine US-Studie kommt zum gegenteiligen Ergebnis: Demnach haben Kiffer sogar überdurchschnittlich oft Sex.

Studie zum Zusammenhang von Cannabiskonsum und Sexhäufigkeit

An der Universität Stanford wurden die Daten von 23.000 Männern und 28.000 Frauen ausgewertet. Alle waren zwischen 25 und 45 Jahre alt und gaben an, wie häufig sie in den letzten zwölf Monaten Cannabis konsumiert hatten. So bildeten die Forscher aus 15 Prozent der Damen und 25 Prozent der Herren eine "Kiffer-Gruppe". Auch nach der Sexhäufigkeit wurde gefragt und die Antworten zwischen Kiffern und Nicht-Kiffern verglichen.

Das Ergebnis: Männer hatten ohne Cannabiskonsum im Schnitt 5,6 mal Sex binnen vier Wochen. Die Frauen lagen bei 6,0 mal. In der Kiffer-Gruppe hingegen kamen die Männer auf 6,9 und die Frauen auf 7,1 mal Sex im Monat. Gegen ein zufälliges Ergebnis spricht, dass die Häufigkeit des Sex mit der Häufigkeit des angegebenen Cannabiskonsums stieg.

Entspanntheit der Grund für häufigeren Sex?

Woher der Zusammenhang kommt, kann die reine Beobachtungsstudie nicht sagen. Die Forscher halten es für möglich, dass Cannabis schlicht anders als Nikotin das Lustzentrum nicht negativ beeinflusst. Gleichzeitig sind die Konsumenten im Alltag tendenziell entspannter und Entspannung erhöht nachweislich die Lust.

Die Wissenschaftler betonen aber auch, dass das Fazit keinesfalls lautet: Wer kifft, hat automatisch mehr Sex. Natürlich spielen auch andere Lebensumstände in die persönliche Sexhäufigkeit ein. Ein moderater Konsum könnte jedoch tatsächlich für mehr Entspannung sorgen und damit Stress als Sexhemmer umgehen.