Bedeutet wenig Sex das nahende Aus für die Beziehung?

Wie viel Sex ist zu wenig in einer Beziehung? Psychologen zufolge sollten Paare das immer selbst für sich entscheiden

Von Cornelia Scherpe
6. Juli 2015

Ist man frisch verliebt, drehen sich die Gedanken nur um Partner oder Partnerin. Egal in welchem Alter man ist, wenn Herz und Kopf sich gerade erst verliebt haben, kann man schwer die Finger voneinander lassen.

Kühlt die erste Hitze ab und es zeichnet sich eine ernste Beziehung ab, geht die Lust bei den meisten Paaren etwas zurück. Die erste beruhigende Nachricht also: Weniger Sex als am Anfang ist völlig normal. Es stellt sich allerdings die Frage, wo die Grenze ist und wann das "wenig" im "zu wenig" endet.

Paare sollten selbst entscheiden, wie viel Sex sie brauchen - unabhängig von den Medien

Psychologen und Paarberater warnen davor, sich bei der Frage nach der Sex-Häufigkeit zu sehr von den Medien beeinflussen zu lassen. Gerade durch das Internet wurde unser Bild von Sex extrem verzerrt. Die Pornoindustrie hat mit der Wirklichkeit nichts zu tun und weckt bei so manchen Menschen völlig falsche Vorstellungen von Sexualität.

Aus Sicht der Psychologen kann nur das Paar selbst entscheiden, wie oft sie Sex für ein glückliches Zusammenleben wirklich brauchen. Jede Beziehung setzt hier ganz andere Maßstäbe und daher ist "normal" für jeden etwas anderes.

Problematisch wird es nur, wenn beide Partner in ihrer Vorstellung von der Sex-Häufigkeit sehr weit auseinandergehen. Dann sind Kompromisse gefragt.

Qualität ist wichtiger als Quantität

Fakt ist, dass beim Sex die Qualität deutlich wichtiger als die Quantität ist. Sieben Mal in der Woche schlechten Sex zu haben, ist deutlich frustrierender, als zwei Mal in der Woche die Zeit im Schlafzimmer unvergesslich zu machen.

Dabei ist es extrem wichtig, dass man über die einzelnen Vorstellungen und Wünsche spricht. Tabus sollte man in dieser Hinsicht voreinander nicht haben, sonst stimmt mit der Vertrauensbasis der Beziehung etwas nicht. Wer sexuelle Wünsche offen anspricht, kann als schönen Nebeneffekt vielleicht eine ganz neue Flamme in der Beziehung entzünden.