Frauen sind ewig treu, Männer sind Schürzenjäger? Von wegen!

Forscher untersuchen das Verhältnis zwischen Schürzenjägern und treuen Seelen bei Männern und Frauen

Von Nicole Freialdenhoven
6. Februar 2015

Bislang hält sich hartnäckig das Klischee von der treuen Frau, die auf ewig mit ihrem geliebten Mann zusammen sein will, während der Mann lieber von einer Frau zur nächsten wechselt und seine Abenteuer genießt. Eine Studie der Universität Oxford widerlegt diese Klischees nun.

Bei beiden Geschlechtern gibt es Gruppen, für die Treue sehr wichtig ist - und die gerne Affären nachgehen. In Zahlen ausdrückt liegt das Verhältnis zwischen Schürzenjägern und treuen Seelen bei Männern bei 57 zu 53 und bei den Frauen immerhin noch bei 47 zu 53.

Freizügigkeitsindex und Testosteronspiegel

Die Forscher zogen für ihre Studie unter anderem die Daten des sogenannten Freizügigkeitsindex (Sociosexual Orientation Inventory) heran, für den 595 Menschen befragt wurden. Sie sollten darin unter anderem ihre Einstellung zu Treue und Begierde angeben und die Zahl ihrer Partner.

Weitere Daten kamen aus einer Untersuchung zum Testosteronspiegel: Bei Embryonen, die im Mutterlieb einer hohen Dosis Testosteron ausgesetzt sind, entwickelt sich ein kurzer Zeigefinger und ein langer Ringfinger: Je größer der Längenunterschied, umso größer ist später die Neigung zur Polygamie.

Kulturprägung und Erziehung

Die Untersuchung bestätigt zumindest teilweise eine These, die Autor Daniel Bergner kürzlich in seinem Buch "Die versteckte Lust der Frauen" aufstellte: Demnach wären Frauen gerne wechselhafter und abenteuerlustiger - doch die Prägung der westlichen Kultur und die Erziehung führe dazu, dass sie diesem Drang nicht nachgeben.