Wenn die Lust zur Sucht wird

Von Susanne Schwarz
18. April 2012

Die Zahl der an Sexsucht erkrankten Menschen nimmt stetig zu. Erst kürzlich wurde eine Frau festgenommen, die ein Date mit nach Hause nahm, den Mann dann in ihre Wohnung einschloss und maßlosen Sex von ihm forderte. Der Mann nahm den einzigen Fluchtweg, der ihm zur Verfügung stand. Er rettete sich auf den Balkon und rief die Polizei zu Hilfe. Solche Vorkommnisse sind erschreckend.

Der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychiatrie, Herr Dr. Kornelius Roth, hat ein Fachbuch zum Thema veröffentlicht. Das traurige ist, dass die Krankheit in vielen Fällen einen Hintergrund hat, der betroffen macht. Viele Erkrankte wurden in ihrer Krankheit sexuellen Verletzungen ausgesetzt. Ein weiterer Grund ist aber auch das Internet. Pornografie ist für jeden immer und überall verfügbar und so werden die männlichen Patienten auch immer jünger.

Ein Sexsüchtiger plant sein Leben um den Sex. Dieses Thema beherrscht seinen Tagesablauf. In welcher Form die Sucht befriedigt wird, ist unterschiedlich. Die einen suchen professionelle Befriedigung und investieren ihr ganzes Geld darin, die anderen schauen stundenlang pornografische Filme an. Wie dem auch sei, der Alltag hat in einem solchen Leben wenig Platz.

Die Krankheit ist besonders in jungem Alter recht gut zu kurieren. Es ist Aufgabe eines Therapeuten, das zwanghafte Sexverhalten in ein gesundes und lustvolles Sexleben zu verwandeln. Erkrankte dürfen durchaus Sex haben, aber in einem gesunden Maß.