Fremdscham - Forscher gehen dem peinlichen Gefühl auf den Grund

Von Dörte Rösler
12. September 2013

An der Uni Duisburg interessieren sich Wissenschaftler intensiv für das Fremdschämen. Ganz so nah möchte der normale Bürger dem Gefühl meist gar nicht kommen - auch wenn die Fähigkeit zur Fremdscham als Zeichen emotionaler Reife gilt. Nur wer gut trainierte Spiegelneuronen besitzt, kann mit anderen Menschen mitfühlen.

Oft sind es besonders sensible Menschen, die zur Fremdscham neigen. Vielfach wurden sie selbst Opfer von Beschämungen und haben dadurch empfindlichere Antennen entwickelt. Den Höhepunkt des Fremdschämens erreichen wir deshalb in der Pubertät. Ob betrunkenes Grölen auf der Party oder ein hochgerutschter Rock - wenn man im eigenen Verhalten unsicher ist, reflektieren fremde Schwächen und Fehler dieses Gefühl.

Mit dem Erwachsenwerden sollte sich das allerdings legen. Fremdscham bei Casting- oder Realityshows im TV ist ein gesunder Selbstschutz. Sie bewahrt uns vor ähnlichen Auftritten. Normale Schwächen sollten jedoch irgendwann nicht mehr peinlich sein - positives Mitgefühl wäre hilfreicher.