Genforscher entdecken, warum übergewichtige Mädchen früher in die Pubertät kommen

30 Gene übernehmen Funktionen im Bereich des Fettstoffwechsels sowie der Geschlechtsreife

Von Cornelia Scherpe
25. November 2010

Studien haben bereits vor einiger Zeit bewiesen, dass Mädchen mit Übergewicht schneller in die Pubertät kommen. Während das Durchschnittsalter für die erste Menstruation bei 11 bis 14 Jahren liegt, kommt es bei dickeren Mädchen sehr häufig vor, dass sie ihre Monatsblutung bereits mit neun Jahren zum ersten Mal erleben. Forscher glauben nun, dass sie diese Verschiebung ins sehr junge Alter erklären können. Sie glauben "Pubertätsgene" gefunden haben.

Geschlechtsreife von 30 Genen gesteuert

Eine Studie mit 100.000 Mädchen zeigte, dass es sogar 30 Gene gibt, die den Prozess der Geschlechtsreife mit allen körperlichen und seelischen Veränderungen steuern. Viele dieser Gene kannte man schon, allerdings aus dem Bereich der Ernährung. Diese Gene regeln also auch, wie ein Individuum Nahrung verarbeitet und wie anfällig man für Übergewicht ist.

Gerade die Regulation des Fettstoffwechsel fällt häufig in ihren Arbeitsbereich. Dies würde den Zusammenhang zwischen früher Pubertät und Neigung zum Übergewicht erklären.

Die erforschten 30 Gene decken aber nur etwa sechs Prozent des tatsächich beobachteten Einflusses. Man glaubt daher, dass es noch viel mehr Pubertätsgene gibt, die bislang noch nicht entdeckt wurden.