Französische Nationalversammlung stimmt mehrheitlich für das neue Prostitutionsgesetz

Von Melanie Ruch
5. Dezember 2013

Die französische Nationalversammlung hat über das neue Prostitutionsgesetz abgestimmt. Bei 79 Enthaltungen stimmten insgesamt 268 Abgeordnete dafür und lediglich 138 dagegen. Nun muss der Senat über die neue Gesetzesvorlage entscheiden.

Geldstrafe für Freier

Sollte sich das neue Prostitutionsgesetz in Frankreich durchsetzen, müssen Freier in Zukunft mit Geldstrafen rechnen, wenn sie die Dienste von Prostituierten in Anspruch nehmen. Die bisherige Regelung sah dagegen lediglich Haftstrafen und Geldstrafen für Prostituierte vor, die Freier aktiv anwerben. Das neue Gesetz würde die Frauen künftig unter völlige Straffreiheit stellen. Kritiker des neuen Gesetzes befürchten, dass die Prostitution dadurch in die Illegalität abgedrängt und für die Prostituierten gefährlicher wird.

Ünterstützung für Aussteigerinnen aus Prostitution

Das Gesetz sieht außerdem eine bessere Unterstützung für Prostituierte vor, die aus dem Geschäft aussteigen wollen. Ausländische Prostituierte sollen in diesem Fall sogar eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen. Konservative glauben, dass diese Regelung zu einer Zunahme der illegalen Einwanderung führen könnte.