Frankreich will die Prostitution verbieten

Von Frank Hertel
9. Dezember 2011

In Schweden, Island und Norwegen ist die Prostitution schon verboten. Nun will auch Frankreich ein Verbot. Politiker aller Parteien sind sich einig, dass die Prostitution einem respektvollen Umgang zwischen Männern und Frauen im Weg steht, dass die Prostituierten oft zu dieser Arbeit gezwungen werden und dass man so eine Einrichtung eigentlich gar nicht braucht.

In Frankreich gibt es etwa 20.000 Prostituierte. Allein im Bois de Bologne von Paris tummeln sich jede Nacht 800 Huren. Die französische Regierung möchte bald ein Gesetz verabschieden, das die Bestrafung von Freiern zulässt. Diese sollen dann entweder mit 2 Monaten Gefängnis oder 3.750 Euro Geldbuße bestraft werden.

Es gibt vereinzelt Kritik an dem Vorhaben. So sagte etwa die Philosphin Elisabeth Badinter, dass es Frauen doch freistehen sollte, in drei Tagen als Hure so viel zu verdienen, wie in 30 Tagen als Supermarktkassiererin. Andere Stimmen warnen vor einer Kriminalisierung des Gewerbes. Dadurch würde sich die Situation für die Frauen verschlimmern und nicht verbessern und ganz abschaffen könne man das "älteste Gewerbe der Welt" ohnehin nicht.