Alkohol könnte laut Studie das prämenstruelle Syndrom auslösen

In einer Meta-Studie kamen Forscher zu der Erkenntnis, dass Alkoholkonsum das PMS-Risiko steigert

Von Cornelia Scherpe
3. Mai 2018

Manche Frauen leiden bis zu 14 Tage vor einer Menstruation unter starken Beschwerden wie Kopf- und Rückenschmerzen, Krämpfen im Unterleib oder Schmerzen in den Genitalien. Auch Kreislaufbeschwerden bis hin zur Ohnmacht sind möglich, ebenso Ödeme, Erbrechen und Durchfall. Man spricht zusammenfassend vom prämenstruellen Syndrom (kurz PMS), da die Beschwerden mit dem Einsetzen der Monatsblutung enden und erst zur nächsten Zyklusmitte wieder auftreten.

Was genau das prämenstruelle Syndrom auslöst, wird seit längerer Zeit erforscht, man geht jedoch davon aus, dass Hormonschwankungen die zentrale Rolle spielen. Alkohol als möglicher Verursache steht dabei schon seit einiger Zeit auf der Liste, denn er beeinflusst nachweislich die Sexualhormone im Körper und könnte daher bei hohem Konsum auch den Menstruationszyklus negativ beeinflussen. Nun hat eine aktuelle Studie Hinweise gefunden, dass das Gift tatsächlich einen Einfluss haben könnte.

Studie zum Einfluss von Alkohol auf das PMS

Die Forscher machten sich daran, 19 ältere Untersuchungen neu auszuwerten. So konnten Daten von insgesamt 47.000 Frauen analysiert werden. Es zeigte sich in der Meta-Betrachtung, dass Alkohol das PMS auslösen kann und das Risiko steigt, je stärker die Frauen zum Trinken neigen. Als hoher Konsum gilt in diesem Zusammenhang jeder Fall, in dem eine Frau am Abend mehr als drei alkoholische Getränke trinkt beziehungsweise sieben Getränke pro Woche konsumiert.

Man kam insgesamt auf eine Gefahrensteigerung von elf Prozent. Das bedeutet, dass der Alkoholkonsum für gut elf Prozent der PMS-Diagnosen weltweit verantwortlich sein könnte.

Das zeigt jedoch gleichzeitig, dass sich ein Großteil der Fälle wiederum nicht dadurch erklären lässt und es andere Ursachen geben muss. Kritiker der Studie geben außerdem zu bedenken, dass man anhand der Ergebnisse nicht ausschließen kann, dass der Zusammenhang genau andersherum zustande kommt: Eventuell trinken die Frauen (mehr) Alkohol, da sie unter den Symptomen ihrer Krankheit stark leiden.