Die zwei Gesichter des Narzissten: Schwierige soziale Beziehungen

Von Nicole Freialdenhoven
12. September 2013

Als Narzissmus wird eine Persönlichkeitsstörung bezeichnet, die sich durch ein übersteigertes Bedürfnis nach Bewunderung und eine besondere Aggressivität anderen gegenüber auszeichnet. Die zwei Gesichter des Narzissten werden vor allem im sozialen Umfeld deutlich: Einerseits tritt der Narzisst meistens extrem charmant, selbstbewusst und extrovertiert auf und ist dadurch sehr beliebt bei vielen Mitmenschen, andererseits sorgt die von ihm ausgehende Rivalität und Aggression für ein höheres Konfliktpotenzial und eine Ablehnung durch andere Menschen.

Meistens ist es dabei so, dass der Narzisst beim ersten Kennenlernen sympathisch und attraktiv wirkt, und sein Umfeld durch ein selbstbewusstes Verhalten beeindruckt. Erst später wird auch das zweite Gesicht des Narzissten deutlich, das mit Arroganz, Aggressivität und dem Abwerten der anderen Menschen einhergeht. Dann stößt er auf Ablehnung unter Bekannten oder gerät in berufliche und partnerschaftliche Konflikte.

Forscher der Universität Münster, die sich mit dem Narzissmus beschäftigen, wollen nun die beiden Seiten dieser Störung genauer erforschen. Dabei geht es vor allem darum herauszufinden, wo aus einem natürlichen Hang zur Selbstdarstellung eine narzisstische Persönlichkeitsstörung wird und wie bewusst den Betroffenen ihr eigener Narzissmus eigentlich ist.