Übersteigerte Selbstverliebtheit löst bei Männern Stress aus

Männer weisen einen Zusammenhang zwischen Narzissmus und erhöhten Cortisolwerten auf

Von Laura Busch
23. Februar 2012

Wissenschaftler haben in einer Studie mit 79 weiblichen und 27 männlichen Probanden Hinweise darauf gefunden, dass Männer, die sehr narzisstisch veranlagt sind, unter dieser übersteigerten Selbstliebe sehr leiden. Die Teilnehmer der Studie sollten Fragen beantworten, die auf eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hinwiesen.

Eigenschaften und Cortisolgehalt

Diese Fragen konnten unterteilt werden in Fragen, die auf ein gesundes Maß an Narzissmus oder einen übersteigerten Narzissmus hinwiesen. Zu ersterem werden Eigenschaften wie

  • Eitelkeit oder
  • Führungsqualitäten

gezählt, zu letzterem

  • Eigennutz oder
  • hohe Ansprüche.

Der Speichel der Probanden wurde ebenso untersucht, und zwar auf seinen Cortisolgehalt. Tatsächlich gab es bei den Männern einen Zusammenhang zwischen einem festgestellten übersteigerten Narzissmus sowie erhöhten Cortisolwerten.

Männlicher und weiblicher Stress

Bei den Frauen war der Zusammenhang nicht relevant. Cortisol ist unter anderem ein wichtiges Stresshormon im Körper. Den Forschern zufolge stresse Narzissmus die männlichen Probanden. Der Stress werde durch den Druck, den diese Männer auf sich ausüben ausgelöst.

Männlichkeit sei in unserer Gesellschaft mit ganz bestimmten Eigenschaften und Pflichten besetzt, so die beteiligte Forscherin Sara Konrath. Versagensängste und ein verschobenes Selbstbild führten dann zu Stress.