Auswirkungen des Narzissmus auf die Partnerschaft

Das Verhältnis zwischen narzisstischen Frauen und Männern ist mittlweile recht ausgeglichen

Von Thorsten Hoborn
31. Dezember 2009

Wie stark ausgeprägt ist Narzissmus in der Partnerschaft? Sozialpsychologen der RUB untersuchten dafür Paare verschiedene Altersgruppen.

Früher galten Männer als das narzisstische Geschlecht, doch im Zuge der Emanzipationswelle der letzten Jahre glichen sich Frauen in ihrem Narzissmus kontinuierlich den Männern an. Beide Geschlechter liegen heutzutage gleich auf.

Bei einem Fünftel der 250 befragten Studierenden Mitte 20 (alle mindestens drei Jahre in einer Beziehung) traten deutlich erhöhte Werte für Narzissmus auf.

Mehr Druck, weniger Wertschätzung

Die Konsequenzen der verzerrten Selbstwahrnehmung für eine Partnerschaft äußern sich darin, dass eine narzisstische Person permanent Druck auf ihren Partner ausübt und dessen Leistungen geringer schätzt, als die eigenen. Je narzisstischer die befragte Person, umso mehr überschätzt sie auch die eigene Attraktivität und zugleich die eigenen Beiträge zur Partnerschaft.

Bei einer weiteren Studie, welche 50 Elternpaare untersucht hatte, fielen die Antworten zwar weniger narzisstisch aus, doch trat wesentlich zum Vorschein, dass die Eigen-Überschätzung eines Elternteils mit einer geringeren Selbsteinschätzung des anderen Elternteils einher ging. Die komplementären Urteile führten am Ende zu einer übereinstimmenden Bewertung beider Partner.