Unregelmäßige Periode ist ein Risikofaktor für Eierstockkrebs

Ein unregelmäßiger Zyklus und ein ausbleibender Eisprung sollten mit einem Gynäkologen besprochen werden

Von Cornelia Scherpe
3. Mai 2016

Der menschliche Körper ist zwar kein Uhrwerk und verschiedenen Schwankungen unterworfen, doch es gibt vergleichsweise regelmäßige Prozesse. Der Menstruationszyklus einer gesunden Frau gehört dazu. Es gibt Faktoren wie Stress oder falsche Ernährung, die eine Periode ab und an verschieben, doch im Ganzen betrachtet, sollte der Monatszyklus relativ stabil sein.

Ist dem nicht so, sollte beim Frauenarzt abgeklärt werden, ob eine Krankheit vorliegt. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass eine unregelmäßige Periode auch langfristig einen Risikofaktor darstellt. Demnach steigt für die Frauen das Risiko, im Alter an Eierstockkrebs zu erkranken.

Krebs- und Sterberisiko

Die Daten für diese Studie stammten aus dem Zeitraum 1959 bis 1967. Damals waren rund 150.000 Mütter und ihre Kinder untersucht worden. Zwar konzentrierte die Erhebung sich eigentlich vor allen Dingen auf das Kindeswohl, doch die Mütter (im Schnitt 26 Jahre) waren zu ihrem Zyklus befragt worden. Die damaligen Antworten wurden nun mit dem Krebs- und Sterberegister abgeglichen und es zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang.

Hatten die damals jungen Frauen häufiger Zyklusstörungen, war ihr Risiko für Krebs in den Eierstöcken vor dem 70. Lebensjahr um das 2-Fache erhöht. Ging man bis 77 Jahre, lag das Risiko sogar beim Faktor 3. Hatten die Patientinnen einen aggressiven Tumor bekommen, war zudem das Sterberisiko im Vergleich zu Patientinnen mit gleicher Krebsform aber früher regelmäßigem Zyklus noch mal um den Faktor 3 erhöht.

Rücksprache mit dem Gynäkologen

In der Studie galt als unregelmäßiger Zyklus

  1. eine Dauer von über 35 Tagen und
  2. Fälle von Anovulationen, sprich einem ausbleibenden Eisprung.

Die Forscher empfehlen daher Frauen, die derartige Zyklusstörungen erleben, frühzeitig mit Ihrem Gynäkologen darüber zu sprechen. Eine mögliche Ursache könnte das sogenannte polyzystische Ovar-Syndrom (kurz PCOS) sein. Es steht bereits im Verdacht, ein Endome­triumkarzinom (Krebs in der inneren Schleimhaut der Gebärmutter) zu fördern.