Meta-Studie zur Menstruationstasse: Kaum bekannt, aber genauso sicher wie Tampons und Binden

Eine Auswertung mehrerer Studien unterstreicht die Zuverlässigkeit von Menstruationstassen

Von Cornelia Scherpe
29. Juli 2019

Die große Mehrheit der Mädchen weiß in Sachen Monatshygiene nur von zwei Alternativen, die zur Auswahl stehen: Tampons und Binden. Erstere werden in den Körper eingeführt, während die zweite Möglichkeit in den Slip geklebt wird. Doch es gibt seit Jahrzehnten eine weitere Methode: die Menstruationstasse. Sie erinnert an einen kleinen Becher aus medizinischem Material und wird ebenso wie ein Tampon eingeführt. Sie wird jedoch vorab mit den Fingern gefaltet, so eingesetzt und öffnet sich in der Scheide beim Loslassen. So fängt sie das Monatsblut und kann je nach Größe der Tasse und Stärke der Menstruation viele Stunden getragen werden. Insgesamt ist sie bei guter Pflege zehn Jahre nutzbar, was Kosten und Müll drastisch reduziert.

Menstruationstassen weder unsicher noch gefährlich

Wie gut die Menstruationstasse angenommen wird, hat eine aktuelle Meta-Studie untersucht. Dabei wurde bei den Auswertungen älterer Untersuchungen zum Thema zunächst klar: In einkommensstarken Ländern hatten elf bis 33 Prozent der Befragten noch nie von der Alternative gehört.

Die Meta-Analyse von vier Studien, bei denen auch die Tassen mit Binden und Tampons verglichen wurden, zeigte einen guten Auslaufschutz. Tampons, Binden und Tassen waren vergleichbar sicher. Außerdem war bei den Tassen das Risiko für Infektionen nicht erhöht, was Kritikern der wiederverwendbaren Monatshygiene den Wind aus den Segeln nimmt. Zudem fanden vier Studien weder Gewebeverletzungen noch eine veränderte Vaginalflora bei den Nutzerinnen.

Etwas schwieriger in der Nutzung

Die Meta-Analyse hielt jedoch auch fest, dass bei Erstanwenderinnen häufiger Schwierigkeiten beim korrekten Einführen und Entfernen auftraten. Die Unterform der Vaginaltassen musste bei zwei dokumentierten Fällen durch einen Gynäkologen entfernt werden. Bei den Zervixtassen, die direkt am Gebärmutterhals sitzen sollen, waren es sogar 47 Fälle. Außerdem verrutschte bei 13 Frauen, die mit der Spirale verhüteten, das kleine Gerät.

Wer sich die Zeit nahm, sich an die Nutzung zu gewöhnen, war im Anschluss aber mehrheitlich von den Vorteilen überzeugt. 70 Prozent der Teilnehmerinnen gaben an, weiterhin die Menstruationstasse verwenden zu wollen.