Gefährliche Hypoxyphilie: Sauerstoffmangel für den Orgasmus-Kick

Immer wieder kommt es bei der Selbstbefriedigung mit Würgetechniken zu autoerotischen Unfällen mit Todesfolge

Von Cornelia Scherpe
22. Februar 2018

Den Begriff Hypoxyphilie kennen die wenigsten, doch gehört von Würgetechniken im eigenen Schlafzimmer für den besonderen Sexkick haben viele schon einmal. Hypoxyphilie ist der wissenschaftliche Name für das bewusste Herbeiführen eines Sauerstoffmangels, damit die Lust noch einmal gestärkt wird. Wer diese Sexform praktiziert, schwört auf das besonders intensive Erleben des Orgasmus. Wer allerdings nicht eine gewisse Vorsicht walten lässt, kann sich beim lustvollen Würgen nicht nur in die Bewusstlosigkeit bringen, sondern in Lebensgefahr. Schätzungsweise sterben in Deutschland circa 80 bis 100 Menschen jedes Jahr, weil sie ihre Grenzen nicht kannten.

Autoerotische Unfälle

In den meisten Fällen sind es Männer, für die Hypoxyphilie tödlich endet. Der letzte in den Medien bekannt gewordene Fall beschrieb den Tod eines Mannes, der sich im eigenen Hobbykeller bei der Selbstbefriedigung erstickt hatte. Er hatte sich selbst mit Ketten am Hals gefesselt und während des Würgens Pornofilme geschaut. Die Clips liefen noch als der Tote gefunden wurde. Das Würgen fiel in diesem Fall in die Kategorie autoerotische Unfälle, da keine Selbstmordabsicht dahinter und kein weiterer Partner in die Sexpraktik involviert war.

Tödliche Hypoxyphilie keine Seltenheit

Der Polizei sind Fälle von tödlicher Hypoxyphilie durchaus vertraut. Meist ist der Fundort durch Pornografie und die Position der Leiche so eindeutig, dass keine Rechtsmedizin hinzugerufen werden muss. Typische Hinweise sind neben Pornos und Ketten oder Fesseln zum Würgen auch Folientüten über dem Kopf, große Spiegel in der Nähe und entblößte Genitalien.

Allerdings kommt es auch vor, dass Angehörige, die zuerst die Leiche finden, verschiedene Gegenstände wegräumen und den kompletten Ort verändern, da ihnen die eindeutige Situation für den Toten und sich selbst zu peinlich ist. Bekannt wurde beispielsweise ein Fall, bei dem die Mutter ihren Sohn tot und mit Klemmen der Weihnachtsbaumlichter fand. Erst in der Rechtsmedizin fiel auf, dass die Verbrennungen an den Brustwarzen seltsam waren, worauf die alte Dame ihr Handeln zugab.