Blutig endete eine Protestaktion in der Türkei - Küssende Paare wurden von Islamisten angegriffen

Von Katja Grüner
28. Mai 2013

Junge Türken wollen in Ankara gegen die Islamisierung ihres Landes protestieren. Sie zeigen, dass ein Kuss in der Öffentlichkeit nicht verwerflich ist, doch Islamisten stürmen die Protestaktion.

Am Kiss-In in Ankara nahmen 200 Menschen teil, als Islamisten die Aktion stürmten. Ein junger Mann wurde dabei mit einem Messer schwer verletzt. Die jungen Menschen wollten nichts weiter als mit dem Küssen ein Zeichen gegen die Islamisierung setzen. Im Zentrum der Stadt Ankara fand die Aktion schließlich statt. Vorab waren bereits Beamte gegen ein küssendes Paar vorgegangen.

Als sich die Teilnehmer küssten kamen ca. 20 religiöse Fanatiker angestürmt und gingen mit Messern auf die Jugendlichen los. Die Polizisten vor Ort waren so schockiert, dass sie kaum etwas unternehmen konnten.

99 Prozent der türkischen Bevölkerung ist muslimisch. Bereits der Begründer der Republik Kemal Atatürk wollte ein Modernisierung des Landes. Jetzt wird allerdings eine Abkehr dieses Kurses beobachtet. Die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung ist seit zehn Jahren an der Macht und diese regiert auch Ankara.