Küssen am Steuer ist strengstens verboten - so schlimm wie Trunkenheit

Von Karin Sebelin
30. April 2012

Küssen am Steuer kann lebensgefährlich sein und den Fahrer auch teuer zu stehen kommen. Zu diesem Urteil kamen Richter am Landgericht Saarbrücken. Der Fahrer muss dann zu 100% haften. Verursacht der Fahrer beim Küssen am Steuer einen Unfall, kann er unter Umständen zur vollen Verantwortung herangezogen werden. Auch dann wenn der Unfallgegner eine Mitschuld haben sollte. Die Verkehrsrechtsanwälte des Deutschen Anwaltvereins (DAV) weisen auf dieses Urteil hin.

Im entsprechenden Fall hatte sich der Fahrer eines PKWs während der Fahrt zur Beifahrerin hinübergebeugt, um sie zu küssen. Hierbei kam es dann zum Frontalunfall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug. Die Fahrerin erlag schließlich ihren Verletzungen.

Im darauf folgenden Rechtsstreit ging es auch um die Quote der Haftung. Der Verursacher des Unfalls ging von einem Mitverschulden der toten Frau aus, weil diese nicht angeschnallt gewesen war. Die Richter aber waren da anderer Meinung, nämlich dass sein Verhalten das Mitverschulden der Frau verdränge und er zu 100% haften würde. Das Vergehen des Fahrers würde nämlich so schwer wiegen, wie das eines unter Alkohol stehenden Fahrers.