Die Bedeutung der Jungfräulichkeit in den verschieden Religionen

Hat eine Frau noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt, spricht man von Jungfräulichkeit. In vielen Religionen besitzt die Jungfräulichkeit eine große Bedeutung.

Von Jens Hirseland

Die Bedeutung der Jungfräulichkeit

Unter einer Jungfrau versteht man eine Frau, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatte. In früheren Zeiten war es üblich, dass es erst in der Hochzeitsnacht zum Verlust der Jungfräulichkeit kam. In der westlichen Gesellschaft hat die Jungfräulichkeit stark an Bedeutung eingebüßt, in vielen Religionen genießt sie jedoch nach wie vor einen hohen Stellenwert.

Mit der Bezeichnung Jungfrau ist nicht gemeint, dass es sich dabei um eine junge Frau handelt. Stattdessen trennt man durch diesen Begriff heiratsfähige und nicht heiratsfähige Frauen voneinander.

In vielen Religionen und Glaubensrichtungen war die Jungfräulichkeit schon immer von großer Bedeutung. So bezeichneten die alten Griechen in ihrer Mythologie die Göttinnen Artemis, Athene und Hestia als Jungfrauen. Außerdem wurde der Gott Mithras von einer Jungfrau geboren.

Auch in den monotheistischen abrahamitischen Weltreligionen, also dem Judentum, dem Christentum und dem Islam, ist weibliche Jungfräulichkeit bis in die heutige Zeit sehr wichtig. So gilt sie in der katholischen Kirche als Kriterium für die Ehefähigkeit einer Frau.

Ursprung der weiblichen Jungfräulichkeit

Zurückführen lässt sich die Bedeutung der weiblichen Jungfräulichkeit darauf, dass in früheren Zeiten die Vermehrung der Sippe zu den wesentlichen Aufgaben eines Mannes gehörte. Dieser konnte seine Nachkommenschaft jedoch nur dann vermehren, wenn er sicher war, dass die Kinder, die ihm seine Frau gebar, allein von ihm stammten.

Aus diesem Grund kam also nur eine unberührte Frau als Gemahlin infrage. Aus diesen Vorgaben entwickelten sich die Ideen der Monogamie sowie der Jungfräulichkeit.

Christentum

Im Christentum erlangte die Jungfräulichkeit eine große Bedeutung, um die Lebensweise von Jesus Christus nachzuahmen und ihn dadurch zu ehren. Dabei handelt es sich um eine Jungfräulichkeit um des Himmelsreichs willen. Noch heute lehren die meisten christlichen Kirchen, dass Geschlechtsverkehr nur in einer Ehe moralisch ist.

Darüber hinaus gehört die Geburt von Jesus Christus durch die Jungfrau Maria zu den wichtigsten Glaubensgrundsätzen der christlichen Lehre. Als zwingende Voraussetzung für eine Ehe gilt die Jungfräulichkeit jedoch nicht.

Islam und Hinduismus

Auch im Islam genießt die Jungfräulichkeit einen hohen Stellwert. So wird im Koran jungen Männern empfohlen, die Ehe mit einer Jungfrau einzugehen. Eine weitere Religion, die Jungfräulichkeit für wichtig erachtet, ist der Hinduismus, der jedoch keinerlei religiöse Strafen im Unterschied zum Islam und Christentum bei Nichteinhaltung vorsieht.