Nigeria will Haftstrafen für Homosexuelle einführen

Von Melanie Ruch
4. Juni 2013

Im Gegensatz zu den westlichen Ländern, die homosexuellen Paaren immer mehr Rechte zusprechen, will Nigeria seine Gesetze im Kampf gegen die Homosexualität nun weiter verschärfen. Am vergangenen Donnerstag hat das nigerianische Parlament einstimmig ein Gesetz erlassen, das mehrjährige Haftstrafen für Homosexuelle vorsieht, die ihre Liebesbeziehung offen ausleben.

Demnach müssen homosexuelle Paare im Falle einer illegalen Eheschließung künftig mit einer Haftstrafe von bis zu 14 Jahren rechnen. Schwule und Lesben, die ihre Liebesbeziehung öffentlich zeigen oder die Clubs und Organisationen für Homosexuelle gründen und unterstützen, sollen bis zu zehn Jahre hinter Gittern wandern.

Nigerianische Menschenrechtler glauben, dass der neue Gesetzesentwurf lediglich Nigerias Antwort auf den stetig wachsenden Druck durch die Gleichberechtigung Homosexueller in der westlichen Welt sein soll. Schließlich hatte Englands Premierminister David Cameron angekündigt, Länder, die gegen die Gleichberechtigung Homosexueller sind nicht länger unterstützen zu wollen.