Erste Gay-Parade in Vietnam

Von Katharina Cichosch
8. August 2012

Der Christopher Street Day ist in westlichen Ländern längst zum allbekannten Festzug geworden. Jahr für Jahr feiern homosexuelle Menschen und ihre Freunde und Unterstützer hier die hart umkämpfte Gleichberechtigung und machen zugleich auf Bereiche der Gesellschaft aufmerksam, in denen diese noch deutlich verbessert werden kann.

Jetzt haben erstmals auch vietnamesische Schwule und Lesben für ihre Rechte demonstriert. Der phantasievolle Umzug in Hanoi war größentechnisch mit denen beispielsweise in Köln oder New York kaum zu vergleichen. Und trotzdem fehlte es bei der bunten Gay-Parade an nichts: Transparente, gute Stimmung und der weltweit als Symbol für Homosexuelle bekannte Regenbogen begleiteten die Demonstration, die offiziell nicht genehmigt war.

Mit der Demo wollten die Teilnehmer in erster Linie ein Zeichen für mehr Toleranz gegenüber homosexuellen Menschen und gegen Diskriminierung setzen. Denn auch, wenn Homosexualität in dem asiatischen Land offiziell nicht verboten ist, werden Schwule und Lesben vielerorts geächtet. Aufschwung könnten die Demonstranten ausgerechnet von der als festgefahren geltenden Politik erhalten: Hier war erst kürzlich bereits von der Einführung einer Ehe für Homosexuelle die Rede.