Englische Studie: 93 Prozent der Fußballfans hätten kein Problem mit schwulen Profikickern

Von Frank Hertel
1. Juni 2012

Es ist ein großes Tabu, das nur langsam und allmählich aufgebrochen werden kann. Überall outen sich Schwule und Lesben, nur nicht im Profifußball der Männer. Von den 800 Profispielern in Deutschland gibt bis jetzt kein einziger offen zu, dass er schwul ist. Man dachte bisher, die Fußballfans wären in dieser Hinsicht zu intolerant und würden den geouteten Spielern das Leben auf dem Platz zur Hölle machen. Der englische Wissenschaftler Ellis Cashmore von der Universität Staffordshire hat nun bewiesen, dass die Fans viel weiter sind, als man glaubt.

In einer anonymen Online-Umfrage wandte er sich an 3500 Fußballfans aus 35 Ländern. Das Ergebnis war eindeutig. 93 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mit geouteten Spielern kein Problem hätten, sondern sie sogar unterstützen würden. Wichtig sei für die Fans die Leistung auf dem Platz und nicht die sexuelle Orientierung. Bei einem Siegtor im EM-Finale in der Nachspielzeit, kümmert sich wohl kaum einer darum, ob der Torschütze danach mit einer Frau oder einem Mann feiert.