Coming Out - wenn das eigene Kind homosexuell ist

Mit der Homosexualität des eigenen Kindes müssen auch viele Eltern erst einmal umzugehen lernen

Von Karoline Hübl
18. November 2011

Eltern, deren Kinder lesbisch oder schwul sind, können dies zu Anfang häufig nicht akzeptieren. Schuld daran sind Vorteile, die immer noch in der Welt kursieren. Zum Beispiel, dass alle schwulen Männer Aids haben oder dass lesbische Frauen keine Familie gründen möchten.

Diese Vorurteile sind jedoch oft falsch. Es gibt solche und solche Menschen. Die sexuelle Orientierung hat damit nichts zu tun. Durchaus möglich, dass die heterosexuelle Tochter keine Kinder bekommt, die lesbische Schwester aber schon alles in die Wege leitet, um schwanger zu werden. Damit sollten sich Eltern auseinandersetzen.

Nicht einmischen oder das Kind umerziehen wollen

Das Coming-Out erfolgt gegenüber den Eltern meist relativ spät. Wenn ein Jugendlicher bemerkt, dass er "anders" ist, muss er zuerst mal selbst damit klar kommen. Auf keinen Fall sollte man das Kind darauf ansprechen. Wer sich in das Privatleben einmischt, macht im Endeffekt alles nur noch schlimmer.

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Kinder von alleine auf die Eltern zukommen. Bis dahin können sich besorgte Eltern informieren oder an Gruppentreffen teilnehmen. Auch eine psychologische Unterstützung könnte hilfreich sein.

Auf keinen Fall sollte man das Kind umerziehen oder ausschließen. Tut man dies, wird man es für immer verlieren. Homosexualität ist keine Krankheit.