Was sie sich nicht zu sagen traut: Die wahren Gründe, warum Frauen keinen Sex wollen

Von Laura Busch
2. Oktober 2012

Dass Frauen eine Migräne vortäuschen, wenn keinen Sex wollen, ist ein viel zitierter Klassiker in der Beziehungsgeschichte zwischen Mann und Frau. Doch dass Männer öfter wollen als Frauen, ist in vielen deutschen Schlafzimmern Realität. Nur sind die Gründe, die die Damen angeben, häufig nicht die wahren. Sei es aus Scham oder Zurückhaltung, wenn Frauen unter Frauen Klartext reden, klingt das häufig anders, als wenn Frauen sich gegenüber ihrem Partner erklären, weiß Frauenärztin und Psychotherapeutin Martina Rauchfuß von der Uni Magdeburg.

Der wichtigste, wahre Grund, warum Frauen kein Sex wollen ist nicht die Migräne oder Unwohlsein, sondern schlicht Lustlosigkeit. Stress im Job, mit den Kindern, Leistungsdruck und auch bestimmte Krankheiten beziehungsweise die dazugehörige Medikation spielen dabei eine Rolle. Eine Paartherapie ist in solchen Fällen eine gute Sache, denn sie führt die beiden Parteien wieder intimer aneinander.

Der zweite Grund, über den Frauen oft nicht sprechen wollen, sind Schmerzen. Die können körperlicher Natur oder aber auch psychischer Natur sein. Häufig spiegeln sich Paarprobleme im Bett, so Rauchfuß. Auch hier kann eine Paartherapie sinnvoll sein, wenn körperliche Ursachen vom Gynäkologen ausgeschlossen worden sind.

Selbiges gilt für den dritten Grund: den Vaginismus. Durch Traumata, unbewusste Ängste oder Beziehungsstress kann die Psyche sich melden, indem sich der Scheideneingang verkrampft. Sex ist dann unmöglich. Auch hier hilft es, verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen und sich viel Zeit zu nehmen. Generell gilt, dass sich all diese Dinge mit Zwang oder Streit nicht aus der Welt schaffen lassen.