Geschlechtskrankheiten in Deutschland auf dem Vormarsch: Ärzte rufen zur HPV-Impfung auf

Von Nicole Freialdenhoven
30. April 2013

Seit der Jahrtausendwende steigt die Zahl der Geschlechtskrankheiten in Deutschland wieder an. Dies meldete die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) anlässlich ihrer Jahrestagung in Dresden.

Die Zunahme der sexuell übertragbaren Krankheiten ist neben Hautkrebs und Allergien ein Schwerpunktthema des diesjährigen Kongresses. Die Zunahme wird unter anderem darauf zurück geführt, dass die Menschen immer älter werden und länger sexuell aktiv bleiben. Aber auch zunehmende sexuelle Aktivitäten im Auslandsurlaub tragen ihren Teil dazu bei.

Die größte Zunahme wurde bei Chlamydien-Infektionen verzeichnet: Hier werden jedes Jahr etwa 100.000 neue Fälle registriert. Aber auch bei Genitalherpes und HPV-Infektionen mit Humanen Papillomviren - kommt es jedes Jahr zu je 80.000 neuen Erkrankungen. Gonorrhö folgt mit 16.000 Neuerkrankungen. Die Zahl der Syphilisfälle liegt mit 4600 Neuerkrankungen im Jahr zwar relativ niedrig, doch die Zunahme um 22% der Fälle spricht eine andere Sprache.

Die DDG ruft junge Frauen zu Schutzimpfungen gegen HPV auf: Während in anderen westeuropäischen Ländern und in den USA zwischen 70 und 90 Prozent der Frauen gegen humane Papillomviren geimpft sind, liegt die Zahl in Deutschland bei bescheidenen 30 Prozent. Dabei können HP-Viren Genitalwarzen und Krebs auslösen. Auch die Gefahr von Chlamydien werde nach wie vor unterschätzt, dabei können sie zu Unfruchtbarkeit führen.