Natürliche Wächter - ein Eiweiß schützt Frauen vor Chlamydien

Von Cornelia Scherpe
7. März 2013

Wer ohne Kondom Sex hat, der riskiert durchaus seine Gesundheit, denn es können diverse Geschlechtskrankheiten übertragen werden. In Australien haben Forscher nun eine Entdeckung gemacht, die den Weg zu neuen Impfstoffen ebnen könnte.

Sie fanden heraus, dass Frauen in ihrem Genitalbereich ein Eiweiß haben, über das Männer so nicht verfügen. Man nannte es "Interferon epsilon", oder auch kurz IFNe. Dieses Protein fungiert als eine Art Alarmanlage. Tritt beim Geschlechtsverkehr eine Infektion mit Chlamydien oder mit Genitalherpes auf, schlägt IFNe sofort Alarm.

Das Immunsystem wird dank dieser Maßnahme sofort auf die Erreger aufmerksam und kann entsprechende Gegenmaßnahmen beginnen. Dadurch bleibt den Viren viel weniger Zeit als gewöhnlich, um einen Siedlungsplatz zu finden und sich zu vermehren. Die Chancen, eine dauerhafte Infektion zu vermeiden, steigen also.

Das Eiweiß gehört zur Gruppe der Interferone, hat allerdings eine besondere Eigenschaft. Die meisten Interferone werden vom Körper erst dann gebildet, wenn ein Infektionsfall dem Immunsystem bereits aufgefallen ist. Sie dienen dann als Gedächtniszellen und können bei einer erneuten Infektion Alarm geben.

Hier ist dies jedoch anders, denn die Forscher erkannten durch die Arbeit mit Probandinnen, dass IFNe immer in der Scheide vorhanden ist. Allerdings schwankt die Konzentration abhängig vom Zyklus. Das Protein wird von Hautzellen hergestellt und diese Herstellung wird von Hormonen reguliert. Das erklärt auch, warum gerade Schwangere sehr anfällig für Chlamydien sind. Während eine Frau ein Kind erwartet, ist nur wenig IFNe in der Scheide.

Man will diese neue Erkenntnis nun nutzen, um auf Basis des Proteins neue Impfstoffe zu entwickeln.