Mythos G-Punkt: Britische Studie widerlegt Existenz der erogenen Stelle

Von Laura Busch
6. Januar 2010

Ob es den Gräfenberg-Punkt, kurz G-Punkt, also eine zentrale Stelle in der weiblichen Vagina gibt, die besonders empfindlich für Berührungen ist, ist einer der größten Diskussionspunkte in der Geschichte der Sexualforschung.

Britische Wissenschaftler haben jetzt eine der bisher umfangreichsten Studien zu diesem Thema durchgeführt. Am Londoner Kings College wurden 902 Paare untersucht und befragt. Etwa 56 Prozent der Frauen gaben an, einen G-Punkt zu besitzen. Auffällig war dabei, dass diese Probanden besonders früh sexuell aktiv geworden waren.

Das Ergebnis der Wissenschaftler fällt eindeutig aus: Es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz des G-Punktes. Dieser sei eine Erfindung von Sextherapeuten, um dem unter Umständen bei einigen Frauen besonders erogenen Bereich in der Scheide einen Namen zu geben. Der an der Studie beteiligte Forscher Andrea Burri erklärte vor diesem Hintergrund: "Es ist unverantwortlich, etwas zu behaupten, dass sich nicht beweisen lässt und Frauen unter Druck setzt."