Jungfernzeugungen bei wildlebenden Schlangen beobachtet

Von Ingo Krüger
13. September 2012

Die meisten Tierarten besitzen zwei Geschlechter. Doch in der Natur kommt es immer wieder auch zu Jungfernzeugungen (Parthenogenesen). Dies geschieht meist bei Weibchen, die in Gefangenschaft leben und keinen männlichen Partner besitzen.

Nun haben US-amerikanische Wissenschaftler bei einem großangelegten Forschungsprojekt mehrere Kupferkopf- und Wassermokassinottern gefangen, darunter auch einige trächtige Weibchen. Die lebendgebärenden Tiere produzierten wenig später insgesamt 59 Würfe, die in zwei Fällen lediglich aus einem einzigen Männchen bestanden. Eine Analyse des Erbguts ergab, dass sich dieser Nachwuchs ohne Zutun eines Vaters entwickelt hatte.

Beide männlichen Jungtiere unterscheiden sich weder körperlich noch in ihrem Verhalten von gleichaltrigen Artgenossen. Nun sind die Forscher gespannt, ob sich die Männchen auch als fruchtbar erweisen. Dies würde ihre These bestätigen, dass vereinzelte Jungfernzeugungen für Wirbeltierarten einen Überlebensvorteil bedeuten.